Leistungsphase 2 | Vorplanung

Der ökologische und ökonomische Beitrag einer BIPV hängt davon ab, wie der Sonnenstrom im Kontext eines Energiekonzeptes genutzt werden kann.
Mit der weiteren Konkretisierung des Gebäudeenergiebedarfs und ersten Überlegungen zum Anlagenkonzept rückt die Rolle der PV-Installation als Stromgenerator innerhalb des Energiekonzeptes ins Blickfeld; mit diesem gut abgestimmt, kann der Beitrag einer Anlage deutlich höher ausfallen als bei einer nicht abgestimmten „Add-on“ -Installation, die häufig Strom zu Zeiten liefert, wenn er nicht im Gebäude gebraucht wird.
Die Auswahl der Flächen und ihre Orientierung hat nicht nur Einfluss auf den Gesamtertrag, sondern auch auf den Zeitpunkt des Ertrages und damit auf die Verfügbarkeit im Tages- und Jahresverlauf. Die Wirtschaftlichkeit einer Anlage muss in LP 2 ebenfalls hinreichend berücksichtigt werden.

Was kostet eine kWh PV-Strom aus lokaler Erzeugung?
Je nach Energiekonzept und Betreibermodell kann der finanzielle Ertrag der gleichen Anlage unterschiedlich ausfallen. Aufgrund der stetig sinkenden PV-Einspeisevergütungen ist in der Regel die Maximierung des Eigenverbrauchs für einen wirtschaftlichen Betrieb anzustreben.
Sinnvolle technische Ergänzungen wie Pufferspeicher oder mögliche Lastverschiebungen, aber auch alternative ökonomische Modelle wie Mieterstromverträge oder Stromkaufvereinbarungen sollten hier aufgezeigt und zum Entscheid gebracht werden. Wie mit Begriffen wie „Mieterstrom“ oder „Stromkaufvereinbarung“ bereits angedeutet, kann für eine BIPV-Anlage neben den gestalterischen und technischen Eigenschaften auch zwischen unterschiedlichen Betreibermodellen gewählt werden.

Wer finanziert die Anlage, wer betreibt sie und wer nutzt den Strom?
Bei kleinen Anlagen ist in den meisten Fällen Eigentümer, Betreiber und Nutzer der Anlage identisch. Bei größeren Anlagen wie z.B. im Geschosswohnungsbau gibt es oft mehrere Akteure.

Mit Energiekonzept und Betreibermodell eng verknüpft sind die steuerlichen Aspekte einer PV-Anlage. Je nach installierter Leistung und Endverbraucher gibt es eine Reihe von Auflagen, ggf. fallen zusätzlich Umlagen und Steuern an. Der Aufwand hierfür kann wegen der verschiedenen möglichen Geschäftsmodelle und rechtlichen Grundlagen sehr unterschiedlich ausfallen - deshalb empfiehlt es sich, diesen frühzeitig abzuklären.
Es ist empfehlenswert, schon in der LP 2 mit Herstellern oder Installateuren in den Austausch zu treten - oder in der Planung zu berücksichtigen, dass die Kostenannahmen bis zur Vergabe noch hohen Unsicherheiten unterliegen können.